Sicherheitslösungen mit Transponder-Schlüsseln
von Hajo Simons
Veröffentlicht am 24. November 2024

Dank des technischen Fortschritts werden die Schlüssel für Fahrzeuge, Tore und Häuser immer ausgefeilter. Sicherheit ist für jeden Hausbesitzer äußerst wichtig, den Schlüsseln kommt hier die Hauptaufgabe zur Sicherung des persönlichen Eigentums zu.

Herkömmliche Schlüssel sind dabei seit Jahrhunderten bekannt. Neu dagegen ist die sogenannte Transpondertechnologie, die den Menschen ein ganz neues Gefühl der Sicherheit für ihr Eigentum geben kann. Wie diese genau funktioniert und worin die wichtigsten Unterschiede zwischen einem normalen Schlüssel und einem Schlüssel mit Transpondertechnologie liegen, erklärt dieser Ratgeber.

Was ist ein Transponder-Schlüssel?

Transponder Schlüssel sind den meisten Menschen bereits von ihren Fahrzeugen bekannt. Anhand dieser Anwendung lässt sich auch die Funktionsweise recht einfach erklären:

Es handelt sich hierbei um Schlüssel, die einen RFID-Chip (Radio Frequency Identification) im Kopf enthalten. Diese Art von Schlüsseln ist mittlerweile zum Industriestandard für nahezu alle Fahrzeughersteller geworden. Der Grund dafür ist, dass der RFID-Chip die Zündung des Fahrzeugs zusätzlich absichert. Wenn ein Schlüssel in das Zündschloss eines Fahrzeugs mit Wegfahrsperre gesteckt wird, prüft das Fahrzeug, ob der RFID-Chip im Schlüssel vorhanden und auf das Fahrzeug programmiert ist. Diese Wegfahrsperre verhindert, dass das Fahrzeug gestartet werden kann, wenn der Schlüssel vom Fahrzeug nicht erkannt wird.

Solche Wegfahrsperren funktionieren auf unterschiedliche Weise. Bei einigen Wegfahrsperren lässt sich der Motor überhaupt nicht starten, bei anderen lässt sich der Motor zwar drehen, aber die Wegfahrsperre verhindert, dass Kraftstoff in den Motor eingespritzt wird, so dass das Auto nicht anspringt.

Eine andere Art von Wegfahrsperre lässt das Auto sogar für ein paar Sekunden anspringen, schaltet den Motor aber nach dieser kurzen Zeit wieder ab. Allen gemeinsam ist, dass das Auto ohne den richtigen Chip- oder Transponder-Schlüssel nicht gestartet werden kann.

Wenn ein gechipter Schlüssel in das Computersystem des Fahrzeugs einprogrammiert wurde, startet das Auto, sobald die Zündung eingeschaltet wird, und bleibt eingeschaltet. Wer ein Auto besitzt, das in den letzten 20 Jahren hergestellt wurde, bei dem ist es wahrscheinlich, dass der Autoschlüssel einen solchen Transponderchip enthält.

Einsatzbereiche von Transponder-Schlüsseln und Tipps für die Verwendung

Fast alle modernen Fahrzeuge sind mit Transponder-Schlüsseln ausgestattet. Es gibt aber auch diverse andere Verwendungszwecke für diese Schlüssel, wie die folgende Übersicht zeigt:

Eingangstore

Ein Einfahrtstor zu einem Hof oder einer Garageneinfahrt bietet ein erhöhtes Maß Sicherheit. Mit der Transpondertechnologie ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten, die Schlüssel für den Eingangsbereich zu verwenden. Nutzer können sich zum Beispiel für die Transpondertechnologie in einem Schlüsselanhänger entscheiden. Wenn das Fahrzeug an das Tor heranfährt, verbindet sich der Schlüsselanhänger automatisch mit dem Tor und öffnet es. Der Hersteller ordnet dem Transponderchip einen persönlichen Seriencode zu, der nur für die eigenen Schlüssel gilt.

Garagen

In der Garage befinden sich oft wertvolle Gegenstände, zu denen nicht jeder Zugang haben sollte. Ein Transponder-Schlüssel kann sowohl für die Garagentore als auch für die Standardtüren in der Garage verwendet werden.

Zum Beispiel kann die Garagen-Seitentür mit einem Standard-Knaufschloss oder einem Riegelschloss ausgestattet sein. Jeder der dafür vorgesehenen Schlüssel kann mit einer individuellen Transpondertechnologie für zusätzliche Sicherheit versehen werden.

Mietobjekte

Wer Wohnungen oder Häuser an andere vermietet, möchte sicherlich verhindern, dass die Bewohner Kopien der Schlüssel anfertigen und ggf. nach dem Auszug noch in Besitz haben. Bei Transponder-Schlüsselsystemen funktioniert ein normaler Nachschlüssel nicht. Ein Wechsel der Zugangscodes spart hier viel Zeit und Geld, da nicht jedes Schloss des gesamten Mietobjekts ausgetauscht werden muss.

Tresore und Schränke

Auch innerhalb der Wohnung gibt es Bereiche, zu denen nicht jeder Zugang haben soll – etwa ein Arbeitszimmer, ein Tresor oder ein bestimmter Schrank. Mit einem Transponder-Schlüssel kann hier dafür gesorgt werden, dass nur der Besitzer Zugang zu diesen Bereichen hat.

Zusammen mit dem Schlüssel kann eine Transponder-Zugangskarte eingesetzt werden, um den gewünschten Bereich zu entsperren. Wenn sich beispielsweise ein Kind Zugang zum Tresorschlüssel verschafft, benötigt es dennoch die Transponder-Schlüsselkarte, um den Tresor zu öffnen.

Vor- und Nachteile von Transponder-Schlüsseln

Ein Transponder-Schlüssel hat einige Vorteile gegenüber einem normalen Schlüssel. Erstens: Wenn jemand versucht, sich ohne den richtigen Transponder-Schlüssel Zugang zu einem Auto oder einem Gebäude zu verschaffen, kann eine Alarmanlage ausgelöst werden, was den potenziellen Dieb in Panik versetzt und zur Flucht veranlasst.

Bei einem Fahrzeug kommt ein weiterer Vorteil zum Tragen: Befindet sich der Transponder-Schlüssel nicht im Zündschloss, kann der Dieb den Motor nicht starten, da kein Signal anliegt – ein Kurzschließen des Fahrzeugs kann das System nicht umgehen. Das Transpondersignal ist nur für das Auto bestimmt, welches es entriegelt, so dass es nicht zum Entriegeln anderer Autos verwendet werden kann. Im Gegensatz dazu können normale Schlüssel teilweise dazu verwendet werden, um auch Zugang zu anderen Autos zu erhalten.

Als Nachteile sind lediglich technische Probleme zu nennen, die zu einer Fehlfunktion führen können. Zudem müssen Transponder-Schlüssel im Falle einer Störung aufwendig auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden, was entsprechenden Zeitaufwand und Kosten verursacht.

Fazit

Moderne Transponder-Schlüssel bieten ganz neue Möglichkeiten, was die Sicherung von Eigentum betrifft. Mit ihnen lässt sich der Zugang zu Fahrzeugen, Häusern und Wohnungen sowie Objekten wie etwa Tresoren deutlich erschweren. Aus unseren Fahrzeugen seit Jahren bekannt, hält die Technologie auch langsam Einzug in viele andere Lebensbereiche.

Foto: © Daniel Jędzura / stock adobe

Verfasst von Hajo Simons
arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).