Alarmanlage: Welche Arten gibt es?
von Hajo Simons
Veröffentlicht am 26. Februar 2024

Der Traum von den eigenen vier Wänden ist für viele Deutsche auch heute noch ein großes Ziel. Umso wichtiger ist es, wenn dieses Ziel erreicht ist, für ein Höchstmaß an Sicherheit im Eigenheim zu sorgen.

Das geht in erster Linie über mechanische Sicherheitsvorkehrungen. Eine gut gesicherte Haustür mit Einbruchsverstärkung ist dabei ebenso wichtig wie eine zusätzlich verstärkte Kellertür und eine gut abgesicherte Terrassen- oder Balkontür.

Sicherungen an den Fenstern sind ein weiterer wertvoller Bestandteil eines guten Sicherheitssystems. Doch auch die besten mechanischen Sicherungsvorkehrungen können überwunden werden. Dafür brauchen Einbrecher nur ausreichend Zeit und das passende Werkzeug. Die Statistiken zum Thema Einbruch zeigen, dass die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche seit dem Jahr 2022 wieder angestiegen ist.

Wie der Spiegel schon im Jahr 2016 in einem Artikel zu dem Thema zeigte, haben Einbrecher dabei viel zu oft leichtes Spiel in Deutschland. Denn häufig interessieren sich Nachbarn nicht für das Geschehen in ihrer Straße, oder man ruft einfach nicht die Polizei, weil man Angst hat, einen Fehlalarm auszulösen.

Alarmanlagen sorgen für Sicherheit im Haus

Für Alarmanlagen gibt es unterschiedliche Bezeichnungen. Zuweilen findet man die Formulierungen „Einbruchmeldeanlage“, „Gefahrenmeldeanlage“ oder „Überfallmeldeanlage“. Unabhängig von der Titulierung funktionieren all diese Anlagen nach dem gleichen Prinzip.

Die Eingangsbereiche Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung werden überwacht, und sobald eine Schwachstelle wie eine Tür, ein Garagentor oder ein Fenster bei scharf geschalteter Alarmanlage geöffnet wird, geht der Alarm los.

Dabei kann es unterschiedliche Formen des Alarms geben. Angefangen mit einer Nachricht auf das Handy des Hausbesitzers, der dann über eine App auf die Kamera seiner Videoüberwachung am Haus zugreifen und bei Bedarf den Notruf absetzen kann; über eine laute Sirene, die losgeht und den Einbrecher verscheuchen und die Nachbarn warnen soll bis hin zu einem automatischen Notruf an die Polizei.

Alarmanlagen sind nicht die einzige Sicherheitstechnik, die in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus Sinn macht. Auch andere Dinge wie eine Videosprechanlage können für zusätzliche Sicherheit sorgen. Doch neben einem guten Schließsystem an Ihren Türen und Fenstern ist die Alarmanlage eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten, Ihren Besitz und – wenn Sie zum Zeitpunkt eines Einbruchs anwesend sind – auch Ihre Gesundheit und Ihr Leben zu schützen.

Welche Arten von Alarmanlagen gibt es?

In erster Linie unterscheidet man zwischen den beiden folgenden Alarmanlagen Arten:

  • Funk-Alarmanlage
  • Kabel gesteuerte Alarmanlage

Beide Alarmanlagen gibt es auch als IP-Alarmanlagen. Das sind dann Varianten, die direkt mit dem Internet verbunden sind und Daten online sofort an eine App oder an eine Notrufzentrale leiten können. Solche IP-Alarmanlagen lassen sich auch in ein Smart-Home-Netzwerk integrieren.

Alarmanlage auswählen – darauf sollten Sie achten!

Die Auswahl der richtigen Alarmanlage ist nicht einfach. Denn es gibt einige Faktoren, die Sie bei der Entscheidung für eine Alarmanlage berücksichtigen sollten. So zum Beispiel die Größe Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung und die notwendige Menge an Komponenten. Bei der Entscheidung gibt es viel Fragen, die Sie sich auf jeden Fall stellen sollten und die einen großen Einfluss auf die Frage nach der richtigen Anlage haben können.

Wo wird die Alarmanlage eingebaut?

Eine Alarmanlage besteht in der Regel aus einer Zentrale und verschiedenen Komponenten. Diese werden an den jeweils abzusichernden Hauseingängen wie der Haustür, einer Terrassen- oder Balkontür oder den Fenstern im Haus angebracht. Wo die Zentrale verbaut ist, ist wichtig bei der Frage nach den Abständen zu den einzelnen Komponenten. Gerade bei Funkanlagen darf der Abstand nicht zu groß sein.

Auch zu dicke Wände oder Wände mit Metallverstrebungen können ein Funksignal stören oder abschwächen. Kommt das Funksignal einer Komponente aber nicht bei der Zentrale an, kann das zu einem Fehlalarm oder aber zu einem Ausfall des jeweiligen Sicherheitsbereichs im Haus führen.

Kabel oder Funk?

Funkanlagen sind in den meisten Fällen etwas teurer in der Anschaffung, dafür aber deutlich leichter in Betrieb zu nehmen und ohne großen baulichen Aufwand zu installieren. Anlagen mit Kabel hingegen müssen fest verbaut werden. Die Kabel müssen so in den Wänden verlegt werden, dass sie nicht einfach von außen durchgeknipst werden können. Anlagen mit Kabel sind insgesamt aber etwas zuverlässiger als Funkanlagen.

Wie auffällig soll sie sein?

Mancher meint, dass eine auffällige Alarmanlage einen Einbrecher sofort verscheuchen würde. Das stimmt leider schon lange nicht mehr. Viele Einbrecher wissen inzwischen recht gut mit Alarmanlagen umzugehen – vor allem, wenn sie ausreichend Zeit haben, um die Alarmanlage „abzuschalten“ oder zu umgehen.

Auf eine Alarmanlagen-Attrappe sollten Sie auf jeden Fall verzichten. Denn diese erkennen geübte Einbrecher sofort und wissen dann, dass sie keine größeren sicherheitstechnischen Hindernisse erwarten. Den besten Effekt erzielen sehr unauffällige Alarmanlagen mit entsprechender Sirene, denn wenn diese losgehen, führt das bei Einbrechern im ersten Moment zu einer echten Schreck-Reaktion, die meistens in der direkten Flucht besteht.

Wie hoch ist ihr Budget?

Das Budget spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der richtigen Alarmanlage. Markenanlagen bringen hier oft mehr Leistungen als die der No-Name-Konkurrenz. Dafür sind sie aber auch teurer. Im Idealfall sollte eine Installation durch einen Fachmann mit im Budget eingerechnet sein. Denn eine fachmännisch installierte günstige Alarmanlage kann am Ende ihren Dienst oft besser verrichten als eine mit Fehlern vom Laien selbst eingerichtete hochwertige Alarmanlage.

Wie lassen sich Alarmanlagen installieren?

Alarmanlagen in Berlin oder an anderen Orten in Deutschland sollten im Idealfall vom Fachmann eingerichtet und installiert werden. Über einige Jahre gab es eine Förderung der KfW-Bank für bauliche Maßnahmen zum Einbruchschutz. Diese wurden allerdings nur gewährt, wenn sie auch von einem Fachbetrieb ausgeführt wurden. Das hat den einfachen Hintergrund, dass nur bei einer fachmännischen Installation wirklich sichergestellt ist, dass die Funkabstände stimmen, die Kabel gut verlegt sind und die Anschlüsse und Kontakte alle richtig gesetzt wurden.

Wer seine Alarmanlage selbst installieren möchte, muss einmal die Zentrale im Haus aufbauen und dann die einzelnen Komponenten an Türen, Fenstern und dem Garagentor so anbringen, dass im geschlossenen Zustand die Kontakte genau sitzen. Wenn alle Komponenten mit der Zentrale verbunden sind, können diese von der Steuerungskonsole aus scharf gestellt werden.

Fazit

Welche Alarmanlagen Art für Sie die beste ist, ist abhängig von der Größe Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung, der Zahl der Fenster und Türen, die es abzusichern gilt und natürlich von Ihrem persönlichen Budget. Auch die Frage, ob Sie Ihre Alarmanlage per App steuern möchten oder nur von der Anlagenzentrale im Inneren Ihres Hauses aus, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Foto: ©Andrey Popov / stock adobe

Verfasst von Hajo Simons
arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).