Sprechanlagen für den professionellen Einsatz
von Hajo Simons
Veröffentlicht am 10. Februar 2025

Es klingelt an der Tür. In diesem Fall dank einer Türklingel mit Kamera gleich zu wissen, wer am Hauseingang steht, ohne dass die Tür geöffnet werden muss, ist beruhigend und erhöht die Sicherheit enorm.

Das gilt für den gewerblichen Bereich noch viel stärker als für Privathaushalte – schließlich gilt es, hier Betriebsgeheimnisse zu wahren und teils beträchtliche Werte zu schützen. Da hilft eine Sprechanlage ungemein. Was bei der Anschaffung und Installation einer Sprechanlage zu beachten ist erklären wir hier.

Bedeutung professioneller Sprechanlagen

Sprechanlagen bzw. Türsprechanlagen, auch Gegensprechanlagen genannt, sorgen für Sicherheit und Komfort gleichermaßen. War es früher bei solchen Anlagen üblich, den „Klingelnden“ nur im Flur annehmen zu können, ist die Technik heute so weit fortgeschritten, dass in jedem Raum eines Büros oder sonstigen Firmengebäudes das Gespräch beginnen kann. So lässt sich ganz bequem entscheiden, wem die Tür geöffnet wird.

Es gibt die Türkommunikation in Form einer zentralen Sprechstelle, bei denen ein Hörer zum Gespräch abgenommen wird, oder als Freisprechanlage. Ausstattung und Design können individuell an ein schon bestehendes Umfeld des Hauses angepasst werden.

Auch ist beim Neubau oder nachträglichen Einbau die Frage zu klären, ob die Türsprechanlage stationär an einer Wand, also fest montiert wird oder ob eine mobile Variante vorgezogen wird. Die zusätzliche Ausstattung mit Kamera und Monitor ermöglicht neben dem Hören auch mit einem Blick zu sehen, wer vor der Tür bzw. am Eingang steht. Hiermit können auch Aufzeichnungen über die Türsprechanlagen gemacht werden. So lässt sich später feststellen, wer Einlass begehrte – auch ungebeten im Falle eines Einbruchs.

Anwendungsbereiche von Sprechanlagen

Sprechanlagen kommen heute in fast allen Unternehmen zum Einsatz, ob in der Industrie, bei Behörden, im Gesundheitswesen usw. Sie können in neue Firmengebäude integriert oder auch in bestehende Objekte nachgerüstet werden. Die Vielfalt verschiedener Modelle und Funktionsweisen ist groß, wie die folgenden Abschnitte zeigen.

Arten von Sprechanlagen

Analoge vs. digitale Sprechanlagen

Analoge Sprechanlagen bestehen aus einem Trafo, welcher aus den 230 V Netzstrom unbedenkliche 8 V macht, dem Klingeldraht, einem Taster am Eingang und einer elektrischen Klingel. Moderne Türsprechanlagen sind etwas aufwendiger.

Die Zentrale befindet sich in einem Innenraum und wird in der Regel von einem Netzteil mit 15 V Spannung betrieben. Von hier führt ein zweiadriges Kabel zur Außenstelle am Eingang. Im Allgemeinen reicht der bereits vorhandene Klingeldraht aus. Von hier geht es weiter zum Türöffner.

Dieser wird mit 12 V Gleichstrom bedient. Ausgelöst wird der Türöffner mit einem Taster an der Basisstation. Weitere Anschlüsse könnten Video, ein Funkgong in einem anderen Zimmer oder ein zweiter Taster vor einer Etagentür sein.

Wesentlich moderner sind digitale Sprechanlagen, die nicht mehr mit der altertümlichen Technik arbeiten und eine wesentlich bessere Sprachqualität bieten. Es gibt sie als verdrahtete oder drahtlose Systeme – letztere sind einfacher nachzurüsten und erfordern keinen großen Installationsaufwand.

IP-basierte Sprechanlagen

Die Verbindung zwischen Außentür und Innenbereich ist auf verschiedenen Wegen möglich. Klassisch funktioniert das über Draht und Kabel, üblich ist heute jedoch die Nutzung eines IP-Netzes bzw. drahtlos in Form einer Funkverbindung. Die Anfragen von der Haustürklingel lassen sich für noch Bequemlichkeit auch auf ein Smartphone oder einen Computer schicken. Die Aufzeichnungen von Bildern einer Kamera aus dem Eingangsbereich können auf spezielle Videomonitore gesendet oder auf dem Fernsehgerät ausgegeben werden. Über eine Zentrale können Endgeräte für sämtliche Räume eingesetzt werden. Solche Türsprechanlagen lassen sich ohne großen Aufwand nachträglich in schon bestehende Gebäude einbauen. Dabei sind die drahtlosen Varianten besonders begehrt, da hier keine zusätzlichen Kabel im ganzen Gebäude verlegt werden müssen.

Video-Sprechanlagen

Die ideale Lösung ergibt sich natürlich, wenn man nicht nur mit dem Besucher an der Tür sprechen, sondern diesen auch sehen kann. Das ist mit einer Video-Sprechanlage möglich. Auch diese kann neu installiert oder bei einem bestehenden System nachgerüstet werden. Der Unterschied zu einer reinen Sprechanlage besteht lediglich aus einem zusätzlichen Monitor an der Basisstation und einer Kamera an der Außenstation.

Gegensprechanlagen mit Zutrittskontrolle

Vorteilhaft bei dieser Lösung ist, dass mit jedem Telefon im Gebäude mit dem Besucher am Eingang gesprochen und zusätzlich die Tür geöffnet werden kann. Das Ganze kann dann mit speziellen Zutrittskontrollsystemen wie einer Schranke kombiniert werden. Auch ist es möglich, dass der Besucher sich beispielsweise telefonisch anmelden und zusätzlich mit einer Chipkarte das Tor öffnen muss.

Auswahlkriterien für eine professionelle Sprechanlage

Bei der Auswahl der passenden Sprechanlage spielen sowohl die Anzahl der Nutzer und die Reichweite als auch die Umgebung eine ausschlaggebende Rolle. Auch die Integration mit bestehender Sicherheits- oder Kommunikationsinfrastruktur muss beachtet werden, nicht jedes System ist problemlos nachrüstbar. Und natürlich sollten auch alle gängigen Datenschutz und Sicherheitsstandards eingehalten werden und eine Erweiterbarkeit für zukünftige Anforderungen gegeben sein. Wer eine Anlage von einem renommierten Markenhersteller erwirbt, muss sich hier jedoch in der Regel keine Sorgen machen.

Fazit: Die Vorteile professioneller Sprechanlagen

Zunächst scheint es gar nicht so einfach zu sein, die richtige Sprechanlage für den professionellen Bedarf zu finden. Es gibt jedoch mittlerweile für jeden Bedarf die passende Lösung, und die bekannten Hersteller bieten ihrerseits profunde Hilfe an. Und es lohnt sich, hier etwas „Gehirnschmalz“ zu investieren – schließlich erhöht eine professionelle Sprechanlage nicht nur die Sicherheit für jedes Unternehmen, sondern auch den Komfort.

Foto: © Solo Leveling / stock adobe

Verfasst von Hajo Simons
arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).